Zurzeit verantwortet der Bauleiter MSR-Technik bei der SPIE OSMO GmbH die Automatisierung des Schleusen-Standorts Gleesen am Dortmunder-Ems-Kanal. Dabei ist kein Tag wie der andere. „Ich komme frühmorgens auf die Baustelle und verschaffe mir zunächst einen Überblick. Ich weiß morgens selten, wie der Arbeitstag ablaufen wird“, sagt der 31-Jährige. Der Bauleiter ist die Schnittstelle zwischen den Gewerken und Dienstleistern. Er koordiniert mit den so genannten Nachunternehmern die Arbeitsschritte und Aufgaben, um Termine und Ablaufpläne einzuhalten - eine tägliche Herausforderung.
Julius Siebe spricht mit jedem Dienstleister auf der Baustelle persönlich. Er ist der Ruhepol im hektischen Tagesgeschäft, beantwortet geduldig jede Frage und behält die Übersicht. Der Bauleiter muss in der Lage sein, sich schnell auf verändernde Bedingungen einzustellen und Lösungen zu finden, um den Bauablauf zu optimieren und die Zeitpläne einzuhalten. „Ich bin sehr gut auf meinen Job vorbereitet worden“, sagt Julius Siebe, der nach der Schule eine
Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik bei OSMO Anlagenbau GmbH & Co. KG (heute SPIE OSMO GmbH) in Georgsmarienhütte absolvierte.
Aus der Praxis für die Praxis
Ein Job hinter dem Schreibtisch kam für ihn nicht in Frage. Nach der Lehre sammelte er im Unternehmen zunächst Berufserfahrung. „Ich habe vom Know-how der älteren Bauleiter aus der Praxis für die Praxis sehr viel gelernt“, stellt Siebe fest. Ohne weiter die Schulbank zu drücken, erhielt er vor drei Jahren die Chance, selbst die Bauleitung für die Erneuerung der Energieversorgung im Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg zu übernehmen. Hierfür wurde er bei SPIE OSMO im Rahmen des SPIE OSMO | kolleg ausgebildet. „Diese Möglichkeiten der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung sind nicht selbstverständlich.“
Der 31-Jährige verantwortet meterhohe Schaltschränke, hinter denen sich unterschiedliche Aggregate, Kabelstränge aus allen Himmelsrichtungen, Funk- und Signalanlagen sowie die gesamte Elektrik der Mess- und Steuerungstechnik der Schleuse in Gleesen zusammennden. Was für den externen Beobachter wie ein wirres Durcheinander mit vielen Unbekannten aussieht, ist für Julius Siebe ein klares und durchdachtes Projekt, das er Schritt für Schritt eigenverantwortlich bis zur Inbetriebnahme voranbringt.
Vielseitiges Aufgabenspektrum
Wenn er nicht mitten im Baustellenbetrieb feststeckt, erstellt Siebe im Bürocontainer die Bautageberichte. Er koordiniert unter anderem die Materialbeschaffung sowie die Arbeitsvorbereitung für die nächsten Tage. Das Zusammenspiel mit den verschiedenen Gewerken, der kontinuierliche Fortschritt auf der Baustelle bis zur finalen Inbetriebnahme der Mess- und Regeltechnik ist ein großer Motivationsfaktor für Julius Siebe. „Die Abschlussphase ist immer etwas stressig. Doch dann sehe ich die Früchte meiner Arbeit und das macht mich stolz.“
Dass er jede Woche auf Montage arbeitet, stört den 31-Jährigen nicht. Er genieße das breite Spektrum und die abwechslungsreiche Tätigkeit in seiner Sparte. „Ich habe schon auf Kläranlagen, in Pumpwerken, Krankenhäusern und Rechenzentren gearbeitet. Wir haben in der Montage eine Vier-Tage-Woche und somit immer ein langes Wochenende.“ In seiner Freizeit bouldert er leidenschaftlich. Die Vielseitigkeit in der Kletterwand fasziniert ihn, um hier
ebenfalls mit Übersicht und Ruhe Schritt für Schritt ans Ziel zu gelangen.