Durchschnittlich wird in den blitzreichsten Orten in Deutschland jeder Quadratkilometer 3,5-mal pro Jahr vom Blitz getroffen. Insgesamt sind dies rund 0,5 Millionen Blitzeinschläge pro Jahr allein in der Bundesrepublik, im Jahr 2007 waren es sogar über 1 Mio. Blitzeinschläge! Schäden in Millionenhöhe sind die Folge. Auch Personenschäden sind zu beklagen. Blitzschutzsysteme in Verbindung mit einem inneren Überspannungsschutz minimieren diese Schäden und Gefahren.
Überspannung – was ist das?
Überspannungen sind kurze, impulsartig steil ansteigende Spannungsspitzen, auch Transienten genannt. Die bekannteste Ursache für die Entstehung extremer Überspannungsimpulse ist der Blitzeinschlag. Aufgrund der täglich hundertfach auftretenden Transienten im Stromversorgungsnetz, wie sie z. B. bei Schaltvorgängen entstehen, werden Elektrogeräte permanent belastet. Anlaufströme eines Elektromotors können im Verlauf der Motorzuleitung derart starke Magnetfelder erzeugen, dass Überspannungen induktiv in benachbarte Datenleitungen einkoppeln. Solche leitungsgebundenen Störgrößen werden mit Überspannungsschutzgeräten erfolgreich eliminiert.
Unabhängig von der Entstehungsursache einer Überspannung bleiben die Folgen gleich: Zerstörungen von Geräten, Stillstandzeiten von Anlagen oder Totalausfälle bei Steuerungen. Dabei wiegen die Ausfall- und Wiederbeschaffungskosten sowie mögliche Datenverluste und Rentabilitätseinbußen oft wesentlich schwerer, als die eigentlichen Reparaturkosten, und sie werden von keiner Versicherung ersetzt. Gerade im Bereich der Signalverarbeitung bedingt die fortschreitende Technisierung und Miniaturisierung den Einsatz von Überspannungsschutz, um die Funktionsfähigkeit mikroelektronischer Bauteile und Prozessoren zu erhalten.
Projektarbeit
Ziel der Arbeit ist es, ein komplettes Blitz- und Überspannungsschutzkonzept für eines der Bauvorhaben zu erstellen, bei dem wir mit der technischen Ausstattung beauftragt sind. Dabei kann es sich um ein Projekt im Bereich der Verkehrswege – also bei einem Straßentunnel oder einer Schiffsschleuse – oder im Hochbau handeln. Es kann aber auch ein kommunales Projekt wie zum Beispiel eine Kläranlage sein.
Die Arbeit beginnt mit der Beurteilung des Gefährdungspotenzials und der Erfassung aller Geräte innerhalb des zu schützenden Objektes. Das daraus abgeleitete Schutzkonzept berücksichtigt alle Schnittstellen der Stromversorgung sowie der Daten- und Telekommunikation.